Meditation

Man kann viel über Meditation lesen und lernen, das ist sicherlich hilfreich. Am besten ist jedoch die persönliche Erfahrung, die man selbst beim Meditieren macht und auf die man sich stützen kann. Meditation ist für jeden geeignet, der sich selbst und seine innere Welt näher kennenlernen möchte. Trotz einiger Hindernisse, die wohl jedem Meditierendem begegnen, kann man sagen: Es lohnt sich auf jeden Fall!

 
Meditationseinstieg
Wenn du magst, kannst du es selbst einfach mal ausprobieren!

Nimm dir als Einstieg für etwa 3-4 Wochen lang etwa 10- 20 Minuten täglich Zeit und setze dich bequem auf einen Stuhl oder ein Kissen. Wichtig ist eine entspannte und aufrechte Position.

Es hat sich gezeigt, dass zu Beginn die Etablierung einer Routine wichtig ist und nicht die Dauer der Meditation. Es gibt auch 5-Minuten Meditationen, die man für 6 Wochen machen kann, um sich an diese heilsame Routine zu gewöhnen! :)

1. Variante

1)
Komm zur Ruhe und nimm Kontakt zu deinem Körpergefühl auf. (Das kann z.B. dein Körper sein, wie er auf dem Kissen sitzt oder deine Hände, die auf deinen Knien liegen.)
2) Wenn du magst, atme einige Male tief ein und aus und lasse Frieden in dir einkehren. 

3) Nimm für einige Augenblicke wahr, wie du dich fühlst und wie sich dein Körper anfühlt. Du kannst diesen Schritt auch auf etwa 1-2 Minuten ausdehnen.
4) Nimm nun wahr, wie der Atem durch deine Nase ein- und ausströmt. Zähle den Atem bis 10 Atemzüge (einmal ein- und ausatmen = 1 usw.).
5) Wiederhole das Zählen bis 10 Atemzüge für 10- 20 Minuten. Wenn du abgelenkt bist und es merkst, kehre einfach sanft wieder zu deinem Atem zurück.

6) Wenn du nach 20 Minuten aufhörst, reibe die Hände aneinander bis sie angenehm warm sind und massiere dein Gesicht, Nacken und Beine.

2. Variante
- der Einstieg ist gleich; ab Punkt 4) ist es eine andere Meditationsvariante -

 

1) Komm zur Ruhe und nimm Kontakt zu deinem Körpergefühl auf. (Das kann z.B. dein Körper sein, wie er auf dem Kissen sitzt oder deine Hände, die auf deinen Knien liegen.) 

2) Wenn du magst, atme einige Male tief ein und aus und lasse Frieden in dir einkehren. 

3) Nimm für einige Augenblicke wahr, wie du dich fühlst und wie sich dein Körper anfühlt. Du kannst diesen Schritt auch auf etwa 1-2 Minuten ausdehnen. 

4) Nimm für die restliche Zeit der Meditation deinen Körper als ganzes wahr und ruhe entspannt mit dieser Wahrnehmung. Was auch immer du bemerkst oder fühlst, lass es so wie es ist, ohne etwas zu ändern oder vermeiden zu wollen. Wenn du abgelenkt wirst von deiner Wahrnehmung auf deinen Körper, nimm dies einfach wahr und kehre zu deiner Meditation zurück.

5) Wenn du nach 20 Minuten aufhörst, reibe die Hände aneinander bis sie angenehm warm sind und massiere dein Gesicht, Nacken und Beine.

Gehmeditation

Kann sehr gut draußen im Park oder Wald geübt werden. Nimm dabei wahr, wie deine Füße beim Gehen den Boden berühren. Dein Meditationsobjekt ist der Druck (das Auftreten) der Füße auf dem Boden. Wähle ein für dich angenehmes, langsameres Tempo. Wenn du zwischendurch abgelenkt bist, kehre sanft zu der Empfindung deiner Füße auf dem Boden zurück. Übe für ca. 15-20 Minuten. Wenn du am Ende der Gehmeditation stehen bleibst, nimm dir einige Minuten Zeit, um in deinen Körper hinein zu spüren. 

Gehmeditation ist besonders für Menschen geeignet, die viel denken. 
Dadurch, dass die Aufmerksamkeit auf die Füße und den Boden gelenkt wird, haben wir einen entspannenden Effekt der Erdung und Verbundenheit zu unserem Körper.

Es ist ganz normal, dass wir zu Beginn der Meditationspraxis immer wieder abgelenkt sein werden, dies ist die Übung und nach einiger Zeit (wenige Wochen bis Monate) wirst du bemerken, dass du schon viel besser bei deinem Meditationsobjekt bleiben kannst. 




Buddhistische Meditation
Meditation kann laut buddhistischer Tradition in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden.

Zum einen in das Üben des Geistes in innerer Sammlung, Konzentration oder Ruhe (Shamatha genannt). Zum anderen in das aktive Schauen (Vipassana genannt) in die Realität der Dinge. Seien es unsere Gefühle, äußere Phänomene oder Lebensmuster.

Das Kombinieren dieser beiden Ansätze ist für die Meditationspraxis äußerst effektiv.
Wenn wir einen ruhigen und gesammelten Geist entwickeln, fällt es uns viel leichter korrekte Einsichten in unsere Gefühlswelt oder Muster zu bekommen. Es gibt neben der Sitzmeditation, die wohl am bekanntesten ist, auch die Gehmeditation und sogar die Liegemeditation (obwohl man hier leicht einschläft :) ).  Für Personen, die noch nie vorher meditiert haben, kann es am Anfang eine echte Herausforderung sein, sich für einen bestimmten Zeitraum still hinzusetzen und z.B. auf den Atem zu achten. Das ist auch nicht überraschend bei unserem modernen kurzweiligen Lebensstil. Wir sind es nicht mehr gewohnt zur Ruhe zu kommen oder uns mit unserer inneren Welt näher zu beschäftigen.
Obwohl wir beim Meditieren zur Ruhe kommen und uns ausgeglichener und klarer fühlen, zeigt sie uns auch deutlich unseren inneren Zustand mit all unseren Gefühlen, Gedanken und Meinungen.
Es lohnt sich dabei zu bleiben, denn ob wir jetzt eine "gute" oder "schlechte" Meditation hatten, ist nicht unbedingt wichtig. Wichtig ist, dass wir immer mehr ein Gespür für uns selbst bekommen, wie und was wir fühlen, wie unser Geist funktioniert. Mit der durch die Meditationspraxis gewonnenen Klarheit können wir unheilsame Gewohnheitsmuster aufdecken und auflösen. Und genau das macht uns wirklich frei und glücklich.

Ethik ist ein wichtiger Bestandteil bei der Praxis von Meditation. Zusammengefasst kann man sagen, dass es dabei um Gewaltlosigkeit einem selbst und anderen gegenüber geht. Es geht dabei nicht um strenge Regeln oder einen bestimmten religiösen Verhaltenskodex, sondern um das Handeln, das Sprechen und die geistige Ausrichtung, die mich selbst achtet und mir selbst guttut und anderen ebenso.